Berlin
June, 11 to June 23, 2021
Solidarity Ensemble of Karl-Marx-University Leipzig (1984) - Fotograf Mahmoud Dabdoub
Eine Veranstaltungsreihe des Orient-Instituts Beirut (OIB)
von 11. bis 23. Juni sowie 11. Oktober bis 12. Oktober 2021 in Berlin
in Anknüpfung an das internationale Forschungsprojekt
„Wissensbeziehungen im ideologischen Raum (Ideoscape):
Mobilität von Studierenden aus dem Nahen Osten in die Staaten des Ostblocks, 1950er Jahre bis 1991“
www.orient-institut.org/research/current-projects/relations-in-the-ideoscape-middle-eastern-students-in-the-eastern-bloc-1950s-to-1991/
Im Zeitraum vom 11. bis zum 23. Juni sowie am 11. und 12. Oktober 2021 präsentiert das OIB mit folgenden Veranstaltungen inhaltliche Aspekte und aktuelle Bezüge des Forschungsprojektes „Wissensbeziehungen im ideologischen Raum (Ideoscape): Mobilität von Studierenden aus dem Nahen Osten in die Staaten des Ostblocks, 1950er Jahre bis 1991“:
- Fotoausstellung „Vom Nahen Osten in den Ostblock – Studentische Lebenswelten im Kalten Krieg“
Von Freitag, 11. Juni, bis Sonntag, 20. Juni 2021, täglich von 11 bis 18 Uhr, Konferenzraum des DDR-Museums, Sankt Wolfgang-Str. 2, 10178 Berlin. Der Eintritt ist frei.
- Podiumsdiskussion „Vom Nahen Osten in die DDR – Studentische Lebenswelten im Kalten Krieg““
11. Juni 2021, 18:00 Uhr, Konferenzraum des DDR-Museums, Sankt Wolfgang-Str. 2, 10178 Berlin. Der Eintritt ist frei.
- Podiumsdiskussion „Von internationaler Solidarität über Soft Power zur Wissenschaftsdiplomatie – gibt es eine Kontinuität vom Kalten Krieg bis heute?“
16. Juni 2021, 19:00 Uhr, Kino Babylon, Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin. Der Eintritt ist frei.
- Filmprogramm „Beziehungen im Kalten Krieg“
Montag 11. Oktober und Dienstag 12. Oktober 2021, Kino Arsenal, Filmhaus im Sony Center, Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin
Die Fotoausstellung präsentiert auf 18 Tafeln mit Texten und zahlreichen Fotos neben allgemeiner Information zu ausländischen Studierenden im Ostblock und insbesondere in der DDR konkrete Lebensläufe, Aktivitäten, Wissensbeziehungen und Lebenswelten von arabischen Kunststudierenden in der DDR, Polen und UdSSR. Sie zeigt, wie iranische kommunistische Intellektuelle im Exil an Hochschulen in Berlin und Warschau mitwirkten, erzählt die Geschichte des türkischen kommunistischen Radios in Leipzig „Bizim Radyo“ und seiner studentischen Mitarbeiter. Spezielle Hochschulen für ausländische Studierende in Moskau und Prag werden vorgestellt. Die Volksrepublik Polen baute im Irak an der Universität Mossul den Fachbereich Architektur und Stadtplanung auf – dies ist ebenso Thema der Ausstellung. Mehrere Tafeln sind den Frauen gewidmet, die zum Studium in die Länder des Ostblocks kamen – hier geht es um Aspekte der Emanzipation und Gleichstellung; auch die Biographien der ersten Primaballerina Ägyptens, Magda Saleh, und der berühmten türkischen Schriftstellerin Oya Baydar werden vorgestellt. |
Zwischen 1951 und 1991 studierten ungefähr 75.000 Menschen aus dem Ausland an den DDR-Universitäten. Im Jahr 1988 waren 13.400 Studierende aus 126 Ländern immatrikuliert, davon etwa 2.000 aus dem Nahen Osten. Wer waren diese jungen Leute? Wie wurden sie von der Gesellschaft gesehen, vom Staat behandelt und von der Staatssicherheit kontrolliert? Wie beeinflusste der Alltag im Sozialismus ihre Sicht auf die DDR und auch auf ihre Herkunftsländer? Welche Erfahrungen brachten sie mit zurück in ihre Heimat? |
Im größeren politischen Rahmen stellt sich die Frage nach der Relevanz und Wirkmächtigkeit von „Wissensbeziehungen“ in der Weltpolitik. Haben „Wissensbeziehungen“ – also Beziehungen, wie sie durch internationale akademische Mobilität, Auslandsjahre, Stipendien gestiftet werden – politische Relevanz? Über die Zeit betrachtet: Kann man eine Kontinuität vom Kalten Krieg bis heute feststellen, also von internationaler Solidarität, über Soft Power zur Wissenschaftsdiplomatie?
Podium: |
Der „Kalte Krieg“ wird üblicherweise cineastisch vor allem im Kontext von Spionage und Action präsentiert. In den hier gezeigten Filmen werden persönliche und soziale Beziehungen unter den Bedingungen des Widerstreits der Ideologien thematisiert. Außerhalb der eigentlichen Machtblöcke USA und Europa wurde die Konkurrenz der Ideologien durch eigene politische und soziale Gegebenheiten und Vorstellungswelten angereichert. Die Beziehungen zwischen dem Globalen Süden und den beiden Hauptlagern des Kalten Krieges wurden auch durch Blockfreiheit, Antikolonialismus, Postkolonialismus, Befreiungskämpfe, eigene Interpretationen von Sozialismus und Kommunismus geprägt – Themen, die im Kontext des Kalten Krieges hierzulande oft zu kurz kommen. |
Kontakte für weiterführende Informationen
· Prof. Dr. Birgit Schäbler, Orient-Institut Beirut, Direktorin und Leiterin des Forschungsprojekts – Email: schaebler@dont-want-spam.orient-institut.org
· Dr. Ala Al-Hamarneh, Orient-Institut Beirut, Projektkoordinator des Forschungsteams – Email: al-hamarneh@dont-want-spam.orient-institut.org
· Jan Torke, Öffentlichkeits- und Pressearbeit – Email: events-berlin@dont-want-spam.orient-institut.org
Tel: 0049 (0)177 7060815
Studierende des Medizinischen Instituts zu Donezk mit Veteranen des Zweiten Weltkriegs während der Parade zum 1. Mai (1977) - Fotograf unbekannt (Ukrainisches Staatsarchiv)